Vor einigen Jahren war ich schon ganz begeistert mit der Erstellung von PowerPoint Präsentationen beschäftigt. Dann stolperte ich über diesen Ausspruch von Steve Jobs, dem Gründer von Apple:
“People who know what they are talking about don’t need PowerPoint”
(deutsch: „Wer weiß, wovon er spricht, braucht kein PowerPoint“)
Steve Jobs
Der erste gute Punkt ist, dass wir nicht mit PowerPoint, sondern mit der kostenlosen Variante Impress arbeiten 😉
Doch schieben wir den Spaß für einen Moment beiseite.
Die Frage die dieses Zitat aufwirft ist:
Wofür brauchen wir ein Präsentationsprogramm?
Welche Funktion hat es?
Damals hat es etwas an meinem Ego gekratzt, dass so eine bekannte und berühmte Person so schlecht über PowerPoint oder Präsentationsprogramme insgesamt denkt. Es hat etwas Zeit gebraucht, bis ich gemerkt habe, dass ich eine ähnliche Auffassung wie Steve Jobs vertrete. Bei wirklich guten Präsentationen lauscht man gebannt dem Präsentator und dessen Worte stehen im Mittelpunkt. Im Endeffekt ist eine Präsentation nur die bildhafte Verlängerung seiner Worte. Und das Gesagte kann nicht mit der Präsentation gleich gesetzt werden. Das bedeutet, dass die Präsentation aus sich selbst heraus nicht unbedingt verständlich ist, sondern den Präsentator als essentielles Element braucht.
Das häufig auftretende Problem, welches Steve Jobs hier aufgreift ist, dass der Großteil der Präsentationsnutzer Präsentationen als Notizzettel verwenden, wo exakt das drauf steht, was sie sagen.
Wenn Du, wie Steve Jobs sagt, eine Präsentation nutzt um ablesen zu können, kannst Du in der Tat auf ein Präsentationsprogramm verzichten und lieber handgeschriebene Zettel verwenden.
Präsentationen sind keine Notizzettel
Präsentationen sind somit ein Mittel zur Visualisierung und sollen das gesprochene Wort unterstützen und nicht ersetzen.
Während das gesprochene Wort Deinen Verstand und Rationalität anspricht, adressiert eine visuelle orientierte Präsentation Deine emotionale und kreative Seite. Wenn Präsentationen richtig verwendet werden, können wir Menschen auf verschiedenen Ebenen ansprechen und erreichen. Und die Zuhörer lauschen Deinen Worten anstatt sich im Text der Präsentation zu verlieren.
Hacks für eine gute Präsentation
Im Folgenden sind 5 Hacks aufgelistet, die die Basis einer guten Präsentation bieten und die Grundlage für diesen Impress Kurs bilden.
#1 – Sei sparsam mit dem Text
Eine der häufigsten Fehlerquellen in der Erstellung einer Präsentation ist es seine eigenen Notizen ungefiltert auf die Folien zu packen.
Bevor der Referent zu Punkt 2 kommt, hat unser Gehirn bereits die ganze Liste gelesen, hört nicht mehr aufmerksam zu und langweilt sich schon, während der Referent noch ausschweifend über die nächsten 10 Minuten seine Stichpunkte erläutert.
Kurze prägnante Stichpunkte sind viel effektiver und halten den Zuhörer konzentriert am Vortrag.
So nicht !
Du musst und solltest nicht alles was Du sagst auf die Folie packen.
#2 – Visualisierung
Anders als Texte kann unser Gehirn Bilder und Visualisierungen viel schneller verarbeiten. Zudem können komplexere und abstraktere Sachverhalte viel leichter erkannt und verstanden werden. Studien haben belegt, dass bildliche Darstellungen einen nachhaltigeren Effekt auf unser Gedächtnis haben. Zudem bleiben Bilder und Visualisierungen länger in unserem Langzeitgedächtnis verankert.
Wenn möglich versuche komplexe Zusammenhänge oder das geschriebene Wort durch Bilder, Diagramme oder Organigramme zu ersetzen oder zu ergänzen.
#3 – Klare Struktur
Eine klare Strukturierung betrifft einerseits Deinen Vortrag, aber natürlich auch Dein Präsentationsdesign. Ein wiederkehrender Aufbau und eine gleichbleibende Farbpalette geben dem Zuhörer die Möglichkeit sich auf den Kern der Botschaft zu konzentrieren ohne sich im Farbchaos zu verlieren. Zudem kann das Gehirn klar strukturierte Informationen besser und schneller verarbeiten.
#4 – Lenkung der Aufmerksamkeit durch Animationen
Wie Du bereits im Vorherigen gelesen hast, ist die Lenkung der Aufmerksamkeit der Schlüssel zu einer guten Präsentation. Wenn die Zuhörer gebannt an Deinen Lippen hängen, hast Du alles richtig gemacht.
Häufig werden Präsentationen nicht animiert und ein vollständiger Gedankengang oder weiterführende Informationen werden zeitgleich auf einer Folie dargestellt. Das führt dazu, dass die Zuhörer die Schlussfolgerung verfrüht lesen, sich hierzu eigene Gedanken machen und Deiner mündlichen Präsentation nicht mehr lauschen. Sinnvoller ist es, Deine Zuhörer Schritt für Schritt durch jeden Gedankengang oder Punkt zu führen, indem Du jeden Punkt einzeln animierst.
#5 – Weniger ist mehr
In einer Präsentation ist es oft verlockend, mit dem Design, Farben und Animationen zu spielen und so viele visuelle Elemente wie möglich einzufügen. Im Kurs wirst Du eine Vielzahl neuer Tipps und Tricks lernen und ich lade Dich ein die ganzen Spielereien auszuprobieren.
Doch wenn es um eine offizielle Präsentation geht ist weniger oft mehr. Ein einfaches und klares Design mit einer einheitlichen Farbpalette ermöglicht es den Zuhörern, sich auf den Inhalt zu konzentrieren und die Botschaft besser zu verstehen. Ein kleine besondere Animation hin und wieder kann die Präsentation auflockern. Nutze die Animationen jedoch gezielt und versuche nicht alles was Du gelernt hast in die Präsentation zu packen. Es wird weitere Möglichkeiten geben, wo Du mit Deinen neu gelernten Fähigkeiten glänzen kannst 🙂
Das oberste Ziel einer guten Präsentation ist das gesprochene Wort zu unterstützen
(und nicht davon abzulenken) !